Martius Familiengeschichte

Digitale Blätter der Familie Martius
aus Asch/Egerland

Lange-Nummer

Genealogisches Darstellungssystem und eindeutiger Kennzeichner

Die Lange Nummer ist Darstellungssystem und eindeutiger Kennzeichner für alle Martius-Familienmitglieder. Die Grundzüge dieses Systems haben wir in der sog. Brüxer Sammlung (von Martius-Dokumenten) des Stadtdirektors von Brüx/Böhmen, Rudolf M. (EAC 6.) vorgefunden und weiter detailliert.

Familienzweig Jeder Familienzweig ist durch drei Buchstaben eindeutig gekennzeichnet:

EVA (Beispiel)
E … Stamm Georg … Stamm
V … Ast Leipzig … Ast
A … Zweig Erxleben … Linie (Zweig)
Stamm Der erste Buchstabe gibt den Stamm bzw. die Stammgruppe an:

Ä … Altstamm Asch.
A … Stamm A, Nachkommen von Egidius (✶ 1585)
C … Stamm C, Nachkommen von Hans (✶ 1591)
E … Stamm E, Nachkommen von Georg (✶ 1597)
G … Stamm G, Nachkommen von Paul (✶ 1602)

Warum folgt auf Stammbezeichnung A die Stammbezeichnung C und nicht B, auf Stamm C der Stamm E und nicht D usw.?

Die alphabetischen Leerstellen sind Reserve, um später eventuell noch auftauchende Brüder mit Nachkommen einschieben zu können. Sollte es sich herausstellen, dass es diese eventuellen Brüder zweifelsfrei nicht gibt, können die Leerstellen anderweitig genutzt werden.
Äste und Linien Äste und Linien zweigen vom Stamm ab und geben die Stammfolge an.

Äste und Linien sind umso enger miteinander verwandt, je näher sie im Alphabet beieinander liegen. In Stamm A sind zum Beispiel die Äste AN und AP enger verwandt als die Äste AA und AZ.

Äste/Linien, die früher vom Stamm abgezweigt sind, stehen im Alphabet weiter unten.
Die Linie AZZ zweigt früher ab als die Linie AAB (Beispiel):

Stammträger Um Stammträger zu kennzeichnen, wird eine Ziffer plus Punkt an die drei Buchstaben ihrer Linie angehängt.
  • Hinter dem Punkt stehen bei Stammträgern keine weiteren Ziffern.
  • Die Ziffer gibt die Nummer der Generation der Linie an.
  • Stammträger werden vom ältesten zum jüngsten durchgezählt.

Stammträger Linie EVA (Beispiel)
EVA 1. … 1. Generation - (FEDOR Wilhelm Eduard Emil Martius, ✶ 1815, begründete die Linie EVA)
EVA 2. … 2. Generation - (WILHELM Albrecht Johannes Martius, ✶ 1846, Sohn von EVA 1.)
EVA 3. … 3. Generation - (ADALBERT Hans Walter Martius, ✶ 1895, Sohn von EVA 2.)
usw.
Kinder Kinder werden der Lange-Nummer ihres Martius-Elternteils als Ziffer angehängt.

  • Die Kinder des Martius-Elternteils mit allen seinen Partnern werden in Geburtsreihenfolge durchnummeriert.
  • Das Erstgeborene der ersten Partnerschaft bekommt die "1".
  • Weitere Kinder werden nach Geburtsjahr ab "2" durchnummeriert.
  • Kinder, die jung verstorben sind (bis ca. 15 Jahre), erhalten die Ziffer "0" und werden nicht mitgezählt. Ihre Ziffer bekommt das nächstgeborene Kind. (Bei Erhard Lange bekamen diese Kinder z. T. keine Nummer oder waren nicht aufgeführt.)

Außerdem gelten folgende Regeln:

  • Wenn kein Alter bekannt ist, weil sie eventuell früh gestorben sind, dies aber nicht sicher ist, werden die Kinder wie normale Kinder nummeriert.
  • Adoptivkinder, Pflegekinder oder soziologisch integrierte Kinder werden wie normale Kinder nummeriert.
  • In den gelegentlichen Fällen, wo die Kinderzahl 10 oder mehr erreicht, wird mit Buchstaben weitergezählt (8, 9, A, B,...).
    (Im Unterschied zu Erhard Lange, welcher ab dem 10. Kind zweistellig mit Ziffern weiterzählt und mit Unterstreichungen arbeitet.)
  • Wenn ein Kind zum Stammträger wird, dann wird seine Kind-Lange-Nummer durch seine Stammträger-Lange-Nummer (siehe Tabellenreihe „Stammträger“) ersetzt und auch anschließend nicht neu durch ein anderes Kind besetzt.

Kinder (Beispiel)
EVA 1.1 … 1. Kind von EVA 1.
EVA 1.33 … 3. Kind von EVA 1.3
EAA 1.0 … jung gestorbenes Kind von EAA 1.
EAA 1.51A …10. Kind von EAA 1.51
EVX 1. …Florian Ancus M., Kind-Lange-Nummer EVT 1.4, begründet die neue Linie EVX als Stammträger in 1. Generation
Wer führt als Stammträger eine Linie fort? Sinn einer Linie ist es, neben ihrer Eigenschaft als genealogisches Merkmal, den Familiennamen und die Abstammung über Generationen hinweg zu tragen und zu bewahren. Wer Stammträger werden möchte, muss deshalb gewisse Voraussetzungen erfüllen.

Als Stammträger folgt das erste Kind (männlich oder weiblich) auf den Stammträger der vorherigen Generation (i. d. R. seinem Vater) und führt die Linie in nächster Generation fort, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:.
  • Das Kind trägt den Familiennamen Martius. Falls es kein Kind mit dem Familiennamen Martius gibt, dann kann an dessen Stelle ein Kind mit Doppelnamen treten, einer davon Martius.
  • Das Kind gibt den Familiennamen an biologisch echte Nachkommen weiter. Dies ist u. a. erfüllt durch den Geburtsnamen Martius bei Nachkommen von Söhnen und z. B. bei nichtehelichen Nachkommen von Martius-Töchtern, die den Familiennamen der Mutter tragen (sofern keine spätere Namensänderung bekannt).

Bemerkungen
  • Der Regelfall ist, dass Stammträger die ältesten Söhne sind, soweit sie den Geburtsnamen Martius tragen.
  • Weibliche Stammträger können männliche Stammträger ablösen, wenn sie obige Voraussetzungen erfüllen.
  • Durch Adoption oder Namenserteilung soziologisch integrierte Namensträger führen neue Linien als Stammträger ab P an, wenn sie obige Voraussetzungen erfüllen.
Neue Linien Wenn es bereits ältere Söhne/Töchter gibt, die als Stammträger die Linie fortführen, dann begründen nachfolgende Söhne/Töchter selbständige Stammfolgen, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:.
  • Das Kind trägt den Familiennamen Martius. Falls es kein Kind mit dem Familiennamen Martius gibt, dann kann an dessen Stelle ein Kind mit Doppelnamen treten, einer davon Martius.
  • Das Kind gibt den Familiennamen an biologisch echte Nachkommen weiter. Dies ist u. a. erfüllt durch den Geburtsnamen Martius bei Nachkommen von Söhnen und z. B. bei nichtehelichen Nachkommen von Martius-Töchtern, die den Familiennamen der Mutter tragen (sofern keine spätere Namensänderung bekannt).

Bemerkungen
  • Neuen Linien wird ein neuer Kennbuchstabe (3. Stelle der Lange-Nummer) vergeben.
  • Je näher der Kennbuchstabe am Anfang des Alphabets liegt, desto später erfolgte die Abzweigung der Linie.
Ehepartner Martius-Partner erhalten automatisch die gleiche Lange-Nummer wie das verpartnerte Martius-Familienmitglied. Dies gilt auch bei mehreren Partnern und unabhängig vom Status der Partnerschaft, z. B. auch bei nichtehelichen oder gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Die Lange-Nummern bleiben den Partnern auch nach einer eventuellen Scheidung weiterhin zugeordnet.
Anwendungsbeispiel für Lange-Nummer Carolin M. trägt die Lange-Nummer EVG 4.1 und gibt damit zu erkennen, dass sie das erste Kind der vierten Generation der Linie EVG ist.
Von hier aus zurück bis zum Urahn sind es viele Generationen, aber nur drei Schritte (bis hin zu EVG) von – aus der Sicht der Großfamilie – genealogischer Bedeutung:
  1. EVG ist eine Linie des Asts EV., der von EVA (= Fedor M.) angeführt wird.
  2. EV. selbst ist eine sehr frühe Abzweigung des Stammes E.., deren Ahnherr Georg M. („Die Georgier“), der jüngere Bruder von Egidius M. („Die Egidier“) ist, des Ahnherrn des anderen bedeutenden Martius-Stammes A.
  3. Georg und Egidius schließlich sind die Enkel des Matthäus M., des Ahnherrn des Altstammes Ä.

Diese Inhalte stecken alle in der kurzen und doch recht aussagefähigen „halbfunktionalen“ Bezeichnung EVG 4.1.
Problem Das Lange-Nummer-System der Nachkommen-Schlüsselung stößt leider bei den früh abzweigenden Frauenzweigen an seine Grenzen.

Zum Beispiel ist F. L. Busch (EAA 1.5618342121) ein Nachkomme von Sybilla Magdalena Martius (oo Mylius), (EAA 1.5), Georg Martius' Tochter mit Anna Salome Dressel von Neuberg (EAA 1.5) in 9. Generation.

Hier ist die Lange-Nummer-Darstellung leider unübersichtlich und im genealogisch interessanten Bereich der letzten Generationen nicht wirklich zu gebrauchen, um Beziehungen zu erkennen. Die Gefahr der Ziffern-Verwechslung erscheint so groß, so dass wir – bis uns eine bessere Lösung einfällt – in diesen Fällen die Nutzung der Lange-Nummer auf das Speichern und Wiederfinden der Personen im Computer beschränken.

Quellen [Erhard Lange (EXI 1.), Ulrich Martius (EVC 1.), Überarbeitung durch Hendrik Martius (EIK 2.1), 2015]