Martius Familiengeschichte

Digitale Blätter der Familie Martius
aus Asch/Egerland

Martius-Familienwappen

Nanu? Vier Wappen in der Familie? Ja, so sieht es aus. Hier die Erklärung:

Im Laufe unserer mehrere Jahrhunderte alten Familiengeschichte haben verschiedene Familienzweige Wappen begründet. Erhard Lange beschreibt im Heft 11 der „Blätter zur Geschichte der Familie Martius“ acht verschiedene Wappenbilder. Mit einiger Sicherheit gab bzw. gibt es noch weitere.

Georgischer Stamm


Wappen der Georgier

Das am weitesten verbreitete und allgemein als das Martius-Wappen bezeichnete ist das nebenstehende.

Die Familie nannte es früher das Wappen der Georgier, weil es Georg Martius (EAA 1.) am 3.1.1626 vom Hofpfalzgrafen von Tübingen Sebastian Hormoldt verliehen wurde und alle Georg-Nachkommen im „Mannesstamm“ berechtigt sind, dieses Wappen zu führen. Außerdem sind alle weiblichen Nachkommen wappenberechtigt, wenn sie den Namen „Martius“ weiterführen. Seit 5.3.1997 ist das Wappen mit Nr. 10070/97 in die „Deutsche Wappenrolle“ eingetragen.

Wappendeutung: Interessant die Deutung durch den seinerzeitigen Vorsitzenden des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg-Baden, Freiherr v. Ruepprecht, der die These vertrat, dass Georg Martius den Entwurf des erbetenen Wappens selbst eingereicht hat; der Lorbeerkranz ist offenbar eine Anspielung auf den poeta laureatus. Zu Deutsch, die Dichterkrone. Diese wird im übertragenen Sinn als die höchste Auszeichnung eines Dichters verstanden, und lehnt sich an den antiken griechischen und römischen Brauch an, den Sieger im Dichterwettstreit mit Lorbeer zu krönen.

Eine Deutung unseres Familienforschers Eberhard Lange EXI 1. in diesem Zusammenhang ist so abwegig nicht, wenn er ausführt:

„… Das blondwallende wachsende Mädchen im Schild und auf dem Helm wäre natürlich ganz abstrakt als ‚Muse‘ allgemein zu interpretieren. Aber könnte die Figur nicht auch recht persönlich gemeint sein? Offenbar fühlte sich Georg seiner ersten Gattin Justina Engelhardt eng verbunden… Bei ihrem Tode ließ er die von seinem Schwager Michael Neidhardt in Brambach gehaltene Leichenpredigt trotz seiner Not als Emigrant kostenaufwendig drucken. Könnte er ihr zuliebe nicht auch die Wappenkosten auf sich genommen haben, weil sie vielleicht‚ sein guter Geist‘, s e i n e Musengöttin war? Dann wäre die Wappenfigur ein Konterfei seiner Justina, und die weiße Lilie ließe sich zwanglos als Zeichen der Reinheit erklären (vgl. auch den Wappenspruch des Georg Samuel).“

Diese Deutung könnte auch aus einem Epigramm herausgelesen werden, das 1657 Pfarrer Daniel Zimmermann von Neumark/Sa. – Georgs Freund – auf den Namen Georgius Martius gefertigt hat. MUSAS VIRGO REGIT (Die Jungfrau regiert Deine Musen) Heft 3, Seite 23. Das Wappen würde dann als zeitgemäße Liebeserklärung ganz besonders laut reden, wäre eine Hymne an und über Justina, die als Engelsinkarnation (tamquam incarnatus angelus), Martius-Heft 3 Seite 16, beschrieben wird….

Egidischer Stamm

Wappen der Egidier
Dieses weitere Martius Wappen wurde früher zur Unterscheidung zum obigen Wappen als das „Wappen der Egidier“ bezeichnet. Es wurde Georg Samuel Martius (APA 1.) am 3.9.1731 vom Nürnberger Hofpfalzgrafen Philipp Kaspar Pfannenstiel verliehen. Georg Samuel war Enkel von Egidius, dem älteren Bruder Georgs. Alle Nachkommen im „Mannesstamm“ von Georg Samuel tragen dieses Wappen. In der „Deutschen Wappenrolle“ ist es bisher nicht registriert.
Zweig Hosemann

Wappen Hosemann
Dies ist das Wappen der Familie Hosemann. Das dürfen alle Nachkommen im „Mannesstamm“ von Johann Gottlieb Hosemann, Maurermeister und Bürger in Belzig, † 8.2.1740, tragen. Das Wappen ist in der „Deutschen Wappenrolle" mit Nr. 85296 eingetragen.
Zweig Mylius

Wappen Mylius, Schleiz
Das Greifenwappen ist das Wappen der Familie Mylius. Das dürfen alle Namensträger „Mylius“ der Mylius-Familie Schleiz und Ansbach tragen.

In Silber drei aus dem Achsloch eines unterhalben achtspeichigen blauen Mühlrades fächerweise hervorkommende golden besamte, rot bespitzte rote Rosen, an natürlichen beblätterten roten Stielen. Auf dem gekrönten Bügelhelm mit rot - silbernen Decken ein wachsender golden bewehrter roter Greif, zwischen den Fängen eine silberne Mühltrommel haltend.

Das halbe Mühlrad erinnert an die Mühlenbesitzungen in Schleiz und Neukirchen bei Crimmitschau.- Die Krone ist die Adelskrone im Hinblick auf den Ursprung der Familie als hohe Beamte, Lehnsleute und Rittergutsbesitzer (Mühlenbesitzung). Der Greif ist mit aller Wahrscheinlichkeit eine alte Hausmarke der Familie, die in das Wappen übernommen wurde. Die Mühltrommel in den Klauen des Greifen ist das Zahnrad im Übersetzungsgetriebe der Mühle.

Das Wappen weist auf den Besitz der Greifenmühle (resp. Angermühle) hin, die David Möller der Jüngere von seinem Vater übernommen hatte. Seine Söhne Lorenz und Mathes lebten wie der Vater im 15. Jahrhundert.

Quellen [Martius Familienforschung, Ulrich Martius, EVC 1.]
[Mylius-Martius Familienforschung, Herr Dr. iur. Martin Möllhoff-Mylius (mit Beitrag zum Georgier Wappen), Frau Dr. med. Ulrike Mylius-Fauler (Webseite Mylius Wappen)]